Blickpunktbeitrag Juli 2007
Zum Thema „natürlich
Erlangen“
Mit welchen Autos werden wir morgen fahren?
Der Weg in eine nachhaltige Mobilität“ unter
ökologischen Gesichtspunkten– zu diesem Thema hatte die Mittelstandsunion
Erlangen ins Autohaus PICKEL in der Frauenauracher Straße eingeladen.
Hausherr Michael Pickel begrüßte nicht nur die
Vertreter der Mittelstandsvertretung der CSU Erlangen, sondern auch den aus
Stuttgart angereisten Fachreferenten. Herr Dr.-Ing. Klaus Fieweger ist bei
Daimler Chrysler in der Motorenvorentwicklung tätig und prägt damit an
entscheidender Stelle die automobile Zukunft mit. Der Vorsitzende der Mittelstandsunion Christian
Nowak lobte die unternehmerische Leistung des 1933 gegründeten Autohauses PICKEL
in der Vergangenheit. Zugleich freute er sich aber auch, dass PICKEL heute knapp
500 Mitarbeiter in Erlangen und Thüringen beschäftigt und knapp 100 Azubis
ausbildet.
Dem Motto des Vortrages entsprechend griff
Christian Nowak Kernfragen rund ums Automobil auf: Rohstoffknappheit,
wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Zukunft, G8-Runde, drastische Reduzierung
im CO2-Verbrauch.
Dr.-Ing. Klaus Fieweger begann seinen Vortrag mit
der Frage: „Wohin geht die Reise, was sind die zentralen Fragen in der
automobilen Zukunft?“ Dabei lassen sich drei zentrale Herausforderungen
kristallisieren: Unfallfreies Fahren, individualisiertes Fahrerlebnis,
nachhaltige Mobilität.
Bezüglich unfallfreiem Fahren wird zum einen an
technischen Lösungen zur Müdigkeitserkennung gearbeitet. Zum anderen gibt es
Projekte zur besseren Spurkontrolle und Kollisionswarnung. Darüber hinaus wird
an optimalen Parkhilfen und PRE-SAFE-Systemen, d.h. der Verbindung von aktiven
mit denen der passiven Sicherheit, gearbeitet.
Individualisiertes Fahrerlebnis wird bestimmt
durch Autos, die durch ihre situations- und fahrergerechte Anpassung höchsten
Fahrkomfort versprechen. Nachhaltige Mobilität muss über alle Phasen eines
Autozyklus von der Entwicklung, über die Produktion, den Fahrzeugeinsatz bis hin
zum Recycling gewährleistet sein.
Drei Kernfragen stehen bei Daimler Chrysler im
Mittelpunkt der Forschung: effiziente Fahrzeuge mit oder ohne Hybridantrieb,
synthetische und alternative Kraftstoffe, emissionsfreies Fahren mit
Brennstoffzelle bzw. Batterieantrieb.
Daimler Chrysler arbeitet massiv daran, „den
Benzinmotor so effizient zu gestalten, wie den Dieselmotor und den Dieselmotor
so sauber auszulegen wie den Benzinmotor“. Dass dies möglich ist, bewies das
Modell E 320 BLUETEC, das 2007 als erstes Nicht-Hybrid-Fahrzeug die renommierte
„World Green Card“ gewann, die normalerweise Hybridfahrzeugen vorbehalten ist.
Dr.-Ing Klaus Fieweger erläuterte, dass ein
Hybridmotor vor allem im Stadtverkehr und ein Dieselmotor hauptsächlich im
Überlandverkehr und auf der Autobahn seine Vorteile hat. Hybride Antriebe werden
von Daimler Chrysler bereits seit Ende der 70er Jahre gebaut. Heute forscht man
an Two-Mode-Hybrid-Systemen, die den Antriebsstrang bedarfsgerecht ergänzen.
Bei synthetischen und alternativen Kraftstoffe
geht es darum, die aus Ernteprodukten herstellbaren Kraftstoffe wie Ethanol für
Benzinmotoren und Biodiesel für Dieselmotoren um Kraftstoffe aus Biomasse wie
Öko-Ethanol im Benzinbereich und „Biomass-to-Liquid (BtL)“ zu ergänzen oder zu
ersetzen. BtL (auch bekannt als Sundiesel) haben sich heute alle deutschen
Automobilkonzerne als Zukunftsherausforderung auf die Fahnen geschrieben.
Biokraftstoffe können nicht nur die Treibhausgase erheblich verringern. Um eine
vernünftige Ökobilanz herzustellen, macht nur ein lokaler landwirtschaftlicher
Anbau Sinn. Daneben wird aber auch die Abhängigkeit von Ölimporten ganz
erheblich reduziert.
Abschließend erläuterte Dr.-Ing. Klaus Fieweger
noch die Vorteile des emissionsfreien Fahrens mit Brennstoffzellen bzw.
Batterieantrieb. Die Brennstoffzelle hat heute das Forschungsstadium verlassen,
so dass neben der A-Klasse zukünftig auch Modelle der B-Klasse mit diesem
Motorensystem ausgerüstet werden.
Das Öko-Trend- Umwelt-Zertifikat wurde dem smart
fortwo als einen der ersten Fahrzeuge vergeben auch das BIONIC CAR ein
Konzeptfahrzeug der Zukunft besticht durch seine ökologische Vorteile.
Fazit : „Man sollte nicht immer nach Asien schielen
sondern stolz auf unsere Deutsche Ingenieurleistung besonders im Hause Daimler
sein.“ Mit diesem Worten wurde durch die Mittelstandsunion der hochinteressante
Vortrag abgeschlossen.
Autoren:
K. Bauer & A. B.
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