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Mittelstands-Union fordert „Mittelstandsoffensive 22“:
„Der Staat muss die Corona- und Bürokratiefesseln lösen“
Die Mittelstands-Union Mittelfranken (MU) hat eine „Mittelstandsoffensive 22“
vorgelegt. „Unser Ziel ist es, den Mittelstand in der Corona-Pandemie zu
stärken“, begründet Robert Pfeffer, Bezirksvorsitzender der MU, den Vorstoß:
„Unsere Betriebe in Mittelfranken liegen seit zwei Jahren in Corona-Fesseln. Was
sie jetzt brauchen, ist ein Befreiungsschlag.“ Die Unternehmen wollten keine
Hilfen, sondern wieder frei wirtschaften. „Aus diesem Grund wollen wir den
Umgang mit der Pandemie in der Betriebspraxis erleichtern. Die Betriebe sollen
mit weiteren steuerlichen und bürokratischen Erleichterungen wieder
durchstarten. Davon profitieren alle.“
Eine generelle 2G-Pflicht in Betrieben lehnt die MU ab. Die Arbeitgeber sollten
jedoch ein Wahlrecht erhalten.
Im Einzelhandel soll die Pflicht zur Kontrolle aller Kunden entfallen.
„Derartige Kontrollen sind mit hohem Aufwand für die Unternehmen verbunden.
Praxisgerechter wäre eine Stichprobenregelung, die dokumentiert werden muss“,
schlägt Pfeffer vor. Die Kontrolle könne durch ein Foto in der Corona-App
erleichtert werden. So müsste kein Lichtbildausweis mehr vorgezeigt werden.
Zum Corona-Alltag würden weiterhin Tests und Masken gehören. Die MU fordert
deshalb, dass der Staat diese unter Beachtung des Vergaberechts vorrangig bei
deutschen und europäischen Produzenten beschafft. Pfeffer: „Der Staat hat hier
eine Vorbildfunktion und eine Verantwortung gegenüber der deutschen Wirtschaft.
Es kann nicht sein, dass deutsche Behörden wegen ein paar Cent Unterschied
wieder in China einkaufen. Damit legt der Staat die Axt an eine nationale und
europäische Ausrüstungssicherheit.“
Aus Sicht der MU muss der Staat den Unternehmen auch steuerlich entgegenkommen:
„Die Fristen für die Steuererklärung 2020 müssen erneut verlängert werden. An
erster Stelle muss aber die kalte Progression vollständig abgeschafft werden.
Dazu muss die aktuelle hohe Inflationsrate im Einkommenssteuertarif 2021
berücksichtigt werden. Sonst droht trotz Gehaltserhöhungen ein
Kaufkraftverlust.“
Auch müsse der Solidaritätszuschlag endlich für alle abgeschafft werden.
Darüber hinaus fordert die MU, den Mittelstand bürokratisch zu entlasten. Alle
staatlichen Betriebs- und Nutzungsgenehmigungen, die 2022 auslaufen, sollten
automatisch verlängert werden. „Eine weitere Belastung, die der Staat schnell
abschaffen könnte, ist die EEG-Umlage. Diese sollte schon zum 1. Januar 2022
abgeschafft werden und über eine nachträgliche Rückerstattung bei der
Steuererklärung an die Unternehmen zurückgezahlt werden“, fordert Pfeffer.
Erfreulich sei, dass die Ministerpräsidentenkonferenz bereits eine MU-Forderung
im Hinblick auf die Quarantänezeiten aufgegriffen habe. „Angesichts der
überwiegend milden und kürzeren Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante
müssen die Quarantänezeiten zwingend verkürzt werden“, sagt Pfeffer.
Erlangen, Februar 2022
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